Lesung

Nino Haratischwili liest aus „Die Katze und der General“ im Literaturhaus Stuttgart

Veranstaltungsreihe: Supra - lange Tafel: Georgien feiern!
Doppellesung und Gespräch, Moderation: Nina Dathe

19.30 Uhr - 20.15 Uhr
Das Birnenfeld
Nana Ekvtimishvili

20.30 Uhr - 21.15 Uhr
Die Katze und der General
Nino Haratschwili


Mit Nino Haratischwili und Nana Ekvtimishvili sind zwei junge beeindruckende georgischstämmige Autorinnen zu Gast. Letztere legt mit ihrem Roman "Das Birnenfeld" ein starkes Debüt vor. Im Internat für geistig behinderte Kinder in Tbilisi, einem Relikt aus Sowjetzeiten, hat Lela die Rolle der Beschützerin übernommen. Behindert sind hier die wenigsten ihrer Schützlinge, im Stich gelassen, abgehängt sind sie alle. So mörderisch ihr Hass werden kann, so schützend steht sie hinter Irakli, den sie einmal pro Woche begleitet, damit er in einem Hochhaus in der Nachbarschaft mit seiner Mutter in Griechenland telefonieren kann. Irakli will nicht wahrhaben, was Lela längst weiß: Seine Mutter wird nie zurückkehren. Lela zwingt ihn, Englisch zu lernen, um sein Leben einst selbst in die Hand zu nehmen. Es sind die rebellischen Mädchen und Frauen in der georgischen Gesellschaft, denen Nana Ektvimishvili in Film und Literatur Gesicht und Stimme gibt. 1978 in Tbilisi geboren, studierte sie an der Filmhochschule Babelsberg und drehte mit Simon Groß zwei vielfach preisgekrönte Filme, darunter Die langen hellen Tage (2014). Nino Haratischwili, geboren 1983 in Tbilissi, lebt heute in Hamburg und ist preisgekrönte Theaterautorin, -regisseurin und Autorin des in viele Sprachen übersetzten Familienepos "Das achte Leben (Für Brilka)". Nun legt sie mit "Die Katze und der General" ihren neuen Roman vor: Der russische Oligarch und von allen nur "Der General" genannte Alexander Orlow hat ein neues Leben in Berlin begonnen. Doch die Erinnerungen an seinen Einsatz im Ersten Tschetschenienkrieg lassen ihn nicht los. Haratischwili spürt in ihrem neuen Roman den Abgründen nach, die sich zwischen den Trümmern des zerfallenden Sowjetreichs aufgetan haben und stellt Fragen nach Schuld und Sühne, nach dem Krieg in den Ländern und in den Köpfen – und nach der Sehnsucht nach einem anderen Leben.